Verschollen geglaubte 'Elbersdorfer Butterbirne' wiedergefunden

Nach einem Aufruf der Oberlausitz-Stiftung in der Sächsischen Zeitung nach verschollen Obstsorten meldete sich im Oktober 2015 Wolfram Poik aus Kemnitz (Oberlausitz). Er berichtete, dass in seinem Hausgarten seit ca. 100 Jahren ein Birnbaum steht, der in seiner Familie, soweit er zurückdenken kann, als „Elbersdorfer Butterbirne“ bezeichnet wurde.

Daraufhin wurden deren Früchte in den Jahren 2015 und 2016 von den beiden Pomologen Jan Bade und Jens Meyer untersucht. Beide Pomologen bestätigten unabhängig voneinander, dass es sich bei dieser Sorte mit größter Wahrscheinlichkeit um die verschollen geglaubte „Elbersdorfer“ handelt. Ein zweiter Baum zur Absicherung der Sorte wurde nach einem weiteren Zeitungsaufruf im Herbst 2016 gefunden. Inzwischen wurden Edelreiser dieser Sorte gewonnen und zwei Bäume der „Elbersdorfer“ wachsen im Obstsortengarten der Oberlausitz-Stiftung heran.

Weitere alte Obstsorten der Oberlausitz dringend gesucht

Bereits im Jahre 1840 hat der Verein zur Beförderung des Obstbaues in der Oberlausitz Empfehlungen für in der Oberlausitz zum Anbau geeignete Obstsorten herausgegeben. Die Oberlausitz-Stiftung möchte möglichst viele dieser alten Oberlausitzer Obstsorten erhalten. Für die Sammlung fehlen noch zahlreiche Sorten.

Gesuchte Apfelsorten: Deutsche Reinette, Dietzer rothe Mandelreinette, Erfurter Sommerreinette, Gelber Pallasapfel, Gestreifter Muscatencalville, Herbst-glockenapfel, Königlicher Streifling, Langscheider, Lothringer Renette, Nieder-ländische Weisse Reinette, Säuerlicher Köberling. Alle genannten Sorten wurden im Illustrierten Handbuch der Obstkunde (Lucas & Oberdieck) ausführlich beschrieben.
Gesuchte Birnensorten: Bergamotte von Soulers, Frühe Backhausbirne, Cuisse Madame (= Jargonelle, Frauenschenkel), Frühe wohlriechende Pomeranzenbirne, Große Sommer-Bergamotte, Grüne Sommerrousselet, Markbirne, Omsewitzer Schmalzbirne.

Weitere Informationen zur Sortensuche und den aktuellen Projekten der Oberlausitz-Stiftung finden Sie auf der Homepage.